Aktuelles

02.12.2020
Projekt probioLNG startet zum 01.09.2019

Grüner Kraftstoff bringt Energiewende auch für schwere Landmaschinen und LKWs.

Die Energiewende im Verkehr kommt nicht recht vom Fleck. Grund dafür ist auch, dass die wenigen grünen Kraftstoffe kaum nachgefragt werden. Forscher*innen der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut haben ein Verfahren entwickelt, das die Ausbeute von grünem Methan aus Biogasanlagen annähernd verdoppelt. Während typische Biogasanlagen nur etwa zur Hälfte verwertbares Biomethan erzeugen, ist die andere Hälfte unerwünschtes CO2. Das neuartige Verfahren wandelt auch dieses bislang ungenutzte CO2 in Biomethan um. Einen zweiten großen Vorteil sehen die Forscher*innen darin, dass das Biomethan die Anlage unter hohem Druck verlässt. So lässt es sich ohne allzu großen Aufwand verflüssigen und ist dann so energiehaltig wie herkömmliches verflüssigtes Erdgas (LNG). Damit eignet sich dieses verflüssigte Biomethan auch zum Antrieb sehr leistungsfähiger Motoren. Dazu gehören neben Schiffen und schweren Lkws auch Baumaschinen und landwirtschaftliche Fahrzeuge.

In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt arbeiten die Forscher*innen gemeinsam mit weiteren Partnern aus Wissenschaft und Industrie an der erstmaligen beispielhaften Umsetzung des gesamten Prozesses. Das Verfahren verspricht, etwa um die Hälfte effizienter zu sein als bisherige Methoden zur Erzeugung von Biomethan, und das bei geringeren Herstellungskosten. Die Einbindung erneuerbarer Energie ist wesentlicher Teil des Verfahrens. So erzeugt eine mit erneuerbarem Strom betriebene Power-to-Gas-Anlage den Wasserstoff, der für die Umwandlung des bislang ungenutzten CO2 in Biomethan nötig ist. Dadurch koppelt das Verfahren die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr und gibt somit die Freiheit, Energie in unterschiedlichen Formen bereitzustellen. Diese Flexibilität ist ein wichtiges Merkmal unseres künftigen Energiesystems.

Die Partner*innen testen das im Projekt erzeugte verflüssigte Biomethan direkt in Landmaschinen und in schweren Lkws. Das Projekt eröffnet somit einen Weg, wie sich auch schwere, landwirtschaftliche Maschinen CO2-neutral betreiben lassen.