Aktuelles
Biomethan-Mobilitätstag der Universität Hohenheim
Mit Biomethan die Energiewende im ÖPNV und Schwerlastverkehr gestalten
Der Verkehrssektor ist der Sektor mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energiequellen. Einschließlich des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Schienen- und Straßenverkehr betrug der Anteil seit dem Jahr 2008 bis zum Jahr 2021 kontinuierlich zwischen 5 und 7,6 % und sank im Jahr 2021 sogar wieder auf 6,8 %. Im Bereich Mobilität schlummert damit ein hohes Potenzial für die Energiewende. Hier kommen immer noch zu wenig erneuerbare Energien zum Einsatz.
Biomethan ist einer der wenigen erneuerbaren Energieträger, der derzeit in großer Menge bereits zur Verfügung steht, der auf eine vorhandene Infrastruktur zurückgreifen kann und der, bei intelligenter Herstellung, die beste Treibhausgasbilanz aller erneuerbaren Treibstoffe aufweist. Am 30.06.2023 werden am Biomethan-Tag am Forschungsstandort Lindenhöfe der Universität Hohenheim die Ergebnisse verschiedener Forschungsprojekte vorgestellt. Dabei wird sowohl die innovative, ressourceneffiziente Erzeugung von methanbasierten Kraftstoffen als auch deren Nutzung in Bussen des ÖPNV diskutiert. Infostände an der Pilotanlage zur bio-CNG und bio-LNG-Erzeugung sowie eine Ausstellung von Bussen und Fahrzeugen mit methanbasierten Antrieben runden die Veranstaltung ab.
Neben den Hauptthemen am Biomethantag-Mobilitätstag
können Sie sich auch über aktuelle Forschungsvorhaben der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie informieren.
Es handelt sich um folgende Projekte:
- Mähgut von Biotopflächen in Biogasanlagen (BioSaiFle). Flächenerträge, Erprobung von Erntetechnik und Anpassung der Fütterung an den saisonalen Energiebedarf.
- Aufbereitung faserhaltige, landwirtschaftliche Reststoffe (Pferdemist, Landschaftspflege-material, Stroh) mit einer Kugelmühle (FLEX-CRASH). Durch die Aufbereitung erhöht sich der spezifische Methanertrag um bis zu 37%.
- Fasernutzung - Verbundwerkstoffe als Wertschöpfungskette im Betrieb. Abtrennung von Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen zur Produktion von Blumentöpfen, Mulch- und Verpackungsmaterial.
- Verfahrensentwicklung zur Herstellung und Prüfung von Verbundwerkstoffen aus Pilzmyzel (Fungi2Fasbric). Aus Pilzmyzel und Biomasse können biologisch abbaubare Verpackung und Dämmmaterial hergestellt werden.
- Automatische Mischsysteme in flexibilisierten Biogasanlagen (Senso-O-Mix). Einsatz von Sensoren zur Beurteilung der Durchmischung im Fermenter (Leitfähigkeit, pH-Wert, TS-Gehalt, Erkennung von Schwimm- und Sinkschichten). Einsatz eines KI-Reglers für den Betrieb der Rührwerke zur Stromeinsparung und Prozess-Automatisierung.
- PowerLand 4.2 ein Prognosemodell für den Strom- und Wärmebedarf am Standort für 48 h im Voraus. Prognose zum Residuallastbedarf. Berechnung optimaler BHKW-Fahrpläne und des Gasbedarfs einschließlich der Fütterungsplanung für die kommenden 48 h unter Beachtung der eingebrachten Substrate.
- Entwicklung innovativer und intelligenter Sensorsysteme zur Gewährleistung der biologischen Prozessstabilität beim lastflexiblen Betrieb von Biogasanlagen (i2-Sens). Echtzeitbestimmung des Zustandes des Biogasprozesses und Bestimmung der Gaszusammensetzung.
Wann?: 30. Juni 2023; 9-17 Uhr
Wo?: Untere Lindenhöfe bei Eningen unter Achalm
Zur Anmeldung: