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06.05.2021
Aufbau der Gasaufbereitung mit ionischen Flüssigkeiten ist in vollem Gange

In Karlsruhe wird momentan die Gasaufbereitung aufgebaut und fit für die TÜV-Abnahme sowie den Transport an die „unteren Lindenhöfe“ gemacht.

Der Aufbau der Gasaufbereitung geht in der Technikumshalle der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut sehr gut voran. Der äußere Rahmen dient als Befestigung für die beiden Kolonnen und ist für den stabilen Transport an die Versuchsbiogasanlage „untere Lindenhöfe“ der Universität Hohenheim unerlässlich.

In den nächsten Wochen werden die verschiedenen Apparate wie Kolonnen, Pumpen sowie die Gasanalytik entsprechend des 3D-Plans im Gestell fixiert und dann verrohrt. Die Anlage wird dann vom TÜV abgenommen und an der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut in Betrieb genommen, bevor sie dann ihre Reise an die „unteren Lindenhöfe“ antritt. Dort wird die Anlage in die gesamte probioLNG-Prozesskette integriert und soll im gekoppelten Betrieb von zweistufiger Druckfermentation, Gasaufbereitung und Verflüssigung Bio-LNG produzieren.

Exkurs:

Bei der Abkühlung auf bis zu –161,5 °C (Siedepunkt von Methan bei 1,013 bar) können sowohl H2O, CO2 als auch H2S ausfallen, was zu einer Verunreinigung des LNG und zu Schäden am Verflüssiger sowie LNG-Nutzern führen kann. Daher müssen diese Gase vorab nahezu vollständig entfernt werden, sodass die Spezifikationen für Bio-LNG und die des Verflüssigers erfüllt sind.

Dazu wird das CO2 im Biogas mit Hilfe Ionischer Flüssigkeiten (IL) ausgewaschen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konzepten der Gaswäsche wird bei der Gaswäsche mit ionischen Flüssigkeiten die Waschflüssigkeit durch Druckreduktion regeneriert anstelle von thermischer Energie. Durch den vernachlässigbaren Dampfdruck von IL wird ein Verdunstungsverlust des Lösungsmittels vermieden. Das quasi-isotherme Prozessdesign führt zu einem deutlich reduzierten Energiebedarf.